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Steffen's Fotoblog

København, vi kommer! – Eine Flixbusreise mit Zollprogramm

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København, vi kommer! – Eine Flixbusreise mit Zollprogramm

Datum: 21. Mai 20251. Juni 2025

Pünktlich gestartet – entspannt eingestiegen

Es ist Mittwochmittag – der Flixbus kommt pünktlich, und das Einchecken ist wie gewohnt bequem erledigt. Die gebuchten Plätze oben, ganz vorn, sind schnell eingenommen, und die Vorfreude auf drei schöne Tage in Kopenhagen steigt. Auf geht’s!

Die Fahrt durch Rostock hin zur Fähre liegt schnell hinter uns. Der Fahrer zahlt sein Ticket, und schon stehen wir am Port und warten auf die Fähre. Anscheinend gibt es einen kleinen Stau im Hafen, denn als sie eintreffen soll, kommen erst noch zwei andere Fähren vorgefahren und rangieren zu ihren Anlegestellen. Langsam taucht dann auch unsere auf. Leicht verspätet – aber was soll’s? Wir sind im Urlaub, wir haben Zeit.


Ein erster Zwischenstopp – und gleich die erste Kontrolle

Die Polizei (oder ist es der deutsche Zoll?) umkreist bereits mehrfach die wartenden Fahrzeuge. Nun stellen sie sich direkt vor den Bus. Die Durchsage des Fahrers ertönt:
„Please have your ID cards or passports ready!“
Die Kontrolle ist schnell erledigt, und da wir ohnehin noch auf die Fähre warten müssen, ist es eher eine Abwechslung als eine Störung.


An Bord: Fähre, Freiheit, Feriengefühl

Endlich. Wir sind auf der Fähre, die Fahrt geht los.
‚Farvel, Tyskland! Hej, Danmark, vi kommer!‘
Rauf aufs Deck, den Ausblick genießen, ein Besuch im Bordshop, ein kleiner Snack, ein wenig das Smartphone checken – die zweistündige Überfahrt vergeht wie im Flug. Schon heißt es wieder:
‚Ab in den Bus. Die Fahrt geht weiter.‘


Willkommen in Dänemark – und wieder rausgewunken

Unser Bus steht auf dem oberen Parkdeck. Hier ganz vorne sitzend ist die Einfahrt in Gedser besonders schön und die Vorfreude steigt. Wir sind gleich auf dänischem Boden und das Urlaubsziel ist schon zum Greifen nah. Noch bevor wir Gedser verlassen können, wird der Bus dann aber rausgewunken. Diesmal ist es der dänische Zoll. Die Durchsage des Fahrers ertönt erneut:
„We are being checked again. Please have your identification documents ready!“
Zum Glück gibt es weiterhin keine Vorkommnisse. Also kann es recht zügig weitergehen. Jetzt aber wirklich:
‚København, vi kommer!‘


Nykøbing: Wo der Zoll uns richtig kennenlernt

Zügig geht die Fahrt nun voran. Ich schwelge in Erinnerungen, berichte meiner Begleitung, wo ich mich in dieser Gegend bereits überall herumgetrieben habe – und schon sind wir auch beim vermeintlich einzigen Zwischenstopp in Nykøbing/Falster.

An der Haltestelle wartet diesmal allerdings bereits erneut der Zoll. Der Busfahrer begrüßt die Beamten direkt lauthals auf Englisch:
„We were already checked at the border.“
Das scheint hier aber niemanden zu interessieren, denn kurz darauf setzt sich der Bus in Bewegung, und die Durchsage des Busfahrers ertönt im leicht genervten Englisch erneut:
„Ladies and gentlemen, we are being checked again. We have to follow customs to the control point.“

Schon fahren wir gemütlich dem PKW des Zolls hinterher. In der hinteren Scheibe blinkt immer wieder die Aufschrift auf, die uns daran erinnert, dass dies eine Zollkontrolle ist, der wir zu folgen haben.
Ich frage mich, leicht amüsiert: Warum? Ob der Busfahrer ansonsten plötzlich vergessen könnte, dass er kontrolliert werden soll? Oder könnte er das Auto verwechseln und dem falschen folgen? Es ist schon schräg, mit welchen Gedanken man sich in so einer Situation die Zeit vertreibt.


Spürnasen im Einsatz: Hundetraining mit Publikum

Nach einiger Zeit sind wir anscheinend am Ziel. Wir biegen ab, und die Fahrt endet in einer großen Halle. Jede Menge Beamte warten bereits in ihr. Während wir aussteigen, schließen sich die Tore – hätte ich mir etwas vorzuwerfen, wäre spätestens jetzt die Flucht unmöglich.

Wir werden aufgefordert, unser Gepäck zu nehmen, es in eine Reihe zu legen und uns wenige Meter davon entfernt in Höhe unseres Gepäckstücks ebenfalls in eine Reihe zu positionieren. Einer der Beamten erklärt auf Englisch, dass wir und das Gepäck gleich durch Spürhunde geprüft werden. Er fragt, ob jemand irgendwelche Probleme mit Hunden hat – keiner reagiert.

Nach kurzer Zeit kommen zwei Beamte mit ihren Hunden um die Ecke. Plötzlich wird die Dame neben mir völlig panisch und schreit, mit den Händen fuchtelnd, mehrfach so etwas wie:
„Phobie! Phobie!“
‚Nun‘, denke ich, ‚ihr Englisch ist offensichtlich noch schlechter als meins.‘

Nun werden abwechselnd die Gepäckstücke und Personen von den Hunden abgegangen und beschnuppert. Bei drei oder vier Gepäckstücken reagieren die Hunde etwas intensiver. Anscheinend sind es genau die Eigentümer dieser, die nun aufgefordert werden, mit ihrem Gepäck hinter eine Trennwand zu folgen, um genauer kontrolliert zu werden.

Ein Beamter legt zwei präparierte Koffer zwischen unsere. Ich frage mich noch, ob es darum geht, den Tieren ihr tägliches Erfolgserlebnis zu spendieren, da kommt ein weiterer Hund hinzu – jung, verspielt, ein echter Teenie. Er darf nun üben. Kommt er an den richtigen Koffer und schnüffelt, ertönt der Klicker und die Belohnung folgt. Hundetraining live.

Ich finde es spannend. Ich bin im Urlaub und habe Zeit. Dass andere auf diese Verzögerung verzichten könnten, kann ich mir gut vorstellen. Aber sorry Leute – ich lasse mir die gute Laune nicht verderben.


Smalltalk mit dem Zoll – und endlich zurück zum Bus

Irgendwann sind die „Hauptverdächtigen“ wohl abgefertigt, und nun geht es endlich schneller. Bei den restlichen Leuten in der Reihe wird nur kurz interviewt. Augenscheinlich dürfen Personen mit Stoff- und Ledertaschen direkt in einen Bereich weiter, der für die Kontrollierten vorgesehen ist. Personen mit Hartschalenkoffern müssen noch zum Scanner und ihr Gepäck durchleuchten lassen.

Beinahe als Letzte sind auch wir an der Reihe.
„Jeg tror, far og søn?“, startet der Beamte lächelnd.
„Ja, far og søn.“, antworte ich.
Es folgt ein wenig Smalltalk. Was macht ihr hier? Wo wollt ihr hin? Nach einiger Zeit stellen wir fest, dass er besser Deutsch kann als ich Dänisch. Also wechseln wir die Sprache, während wir unsere Koffer zum Scanner tragen.

Erwartungsgemäß gibt es keine Probleme, und wir dürfen nach etwa 90 Minuten zu den Kontrollierten wechseln. Dann die erlösende Ansage: Die Kontrolle ist abgeschlossen. Wir dürfen wieder zum Bus!

Schnell ist das Gepäck wieder verstaut, und jeder hat seinen Platz erneut eingenommen. Die Halle öffnet sich, der Bus setzt seinen Weg fort.

Die restliche Strecke verläuft ohne Zwischenfälle, und so können wir die anderthalb Stunden Verspätung bis Kopenhagen halten.

Eine interessante, teils absurde Erfahrung – aber nichts, was zur Regel werden muss. Ich liebe unsere offenen europäischen Grenzen und das einfache Reisen ohne ständige Kontrollen. So darf es gerne bleiben.

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